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Am Standort Berlin haben Eigenkapitalfinanzierungen eine besondere Bedeutung. Die hier über viele Jahre dominierenden Startup- Transaktionen ließen keinen Raum für langatmige Abwägung von Eigen- versus Fremdkapital. Banken machen aus Gründen, die auf der Hand liegen, einen weiten Bogen um Unternehmen ohne positiven Cashflow. Damit waren Finanzierungen lange fast gleichbedeutend mit Eigenkapital. Mit der Zeit wurden darüber hinaus von Business Angels vergebene wandelbare Darlehen („Convertibles“) recht populär, die Liquidität bereit stellen und das in der Frühphase besonders heikle Unternehmensbewertungs-Thema auf einen späteren Zeitpunkt, namentlich die nächste Finanzierungsrunde verschieben.
Erst jüngst manifestiert sich ein gewisser Trend zu Darlehensfinanzierungen im Venture-Stadium (entsprechend: „Venture Debt“), die dann aber entweder von den bekannten Venture-Capital Playern, oder neuen, spezialisierten Akteuren im Markt bereit gestellt werden - und an Voraussetzungen geknüpft sind.
Nun scheinen Finanzierung und Startups zwei Begriffe zu sein, die so eng miteinander verwoben sind, dass man sich Finanzierung und Mittelstand gar nicht in einem Satz vorstellen kann. Dabei gäbe es keinen sinnvolleren Satz. Viele Eigenkapitalinvestoren wären froh, in Mittelständler investieren zu dürfen, die sie aber oft vergeblich anklopfen lassen. Wobei auch diese Medaille mehrere Seiten hat.
Einerseits ist es eine Übertreibung zu sagen, dass Eigenkapitalinvestoren froh wären, in Mittelständler investieren zu dürfen. Denn diesem Investitionswunsch geht stets eine zumindest oberflächliche Analyse voran, die zumindest Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie Marktaussichten unter die Lupe nimmt.
Im Ergebnis bleiben immer noch viele Unternehmen als mögliche Investitionskandidaten übrig, ehrlicherweise fallen aber auch viele unter den Rost. Der klassische Private Equity (also „Privatkapital“) mitbringende Investor hat bestimmte Anforderungen und investiert nur ab einer bestimmten Summe, was voraussetzt, dass auch das Unternehmen, in das diese Investition eingebracht wird, gewisse Umsätze und, mit Ausnahmen, auch Gewinne erwirtschaftet. Das wiederum aus verschiedenen Gründen. Einer davon ist, dass Private Equity Investoren oftmals selbst Kapital aufnehmen und dabei ihren eigenen Kapitalgebern zusagen, nur in Unternehmen mit gewissen Parametern zu investieren.
Umgekehrt sind mittelständische Unternehmer natürlich ebenso in ein Beziehungsgeflecht eingebunden, das beispielsweise Bankenfinanzierungen beinhaltet und sind damit oft nicht so unabhängig, wie sie gerne wären. Dem Mittelständler ist aber sehr wohl bewusst, dass die Mitspracherechte, die ein Eigenkapitalinvestor typischerweise abverlangt, seine Freiheiten in puncto Unternehmensentwicklung und Strategie deutlicher einschränken – können – als Bankenfinanzierungen. Positiv formuliert gewinnt der Mittelständler einen Sparring-Partner.
Von geschäftsschädigender Blockade bis unbezahlbar wertvollem Partner ist jedes Szenario möglich, womit sich auch hier vorab das Vertrauensproblem stellt. Wählt man den richtigen Investor, kann sich das betreffende Unternehmen durch dieses "smarte" Kapital nach einer Investition weit über den Erwartungen entwickeln und/oder für den betreffenden Unternehmer auf lange Sicht eine Nachfolgesituation gelöst werden. Beispielsweise dann, wenn der Private Equity Investor über eine Kapitalerhöhung zunächst nur eine Minderheit am Stamm- und Grundkapital des Unternehmens erwirbt und diese dann später zu einer Mehrheit ausbaut (wobei den Stammgesellschaftern, Anteile abgekauft werden).
Damit sollte gesagt werden, dass auch Mittelständler sehr sinnvoll Eigenkapital einwerben können. Nun gibt es anderswo so viel Information zu den genaueren Kriterien, die im Bereich Startup Finanzierung relevant sind, dass es kaum von Mehrwert wäre, diese um Nuancen angepasst hier auch noch wiederzugeben.
Ein wichtiger Unterschied soll jedoch hervorgehoben werden. Wenn man wirklich stark vereinfachen möchte, sind die beiden maßgeblichen Kriterien für die Investition in ein Startup:
a. die Wahrscheinlichkeit, bei einem Unternehmensverkauf zu einem Wert, der die Bewertung zum Zeitpunkt des Eintritts des Investors (oder bei Wandeldarlehen des Folgeinvestors) um ein Vielfaches übersteigt, verkaufen zu können
ein Team, dem man den Ausbau des Unternehmens bis zu diesem Exit zutraut
Und wie verhält es sich, nach dieser vereinfachten Sicht, bei einem Mittelständler, was sind hier die Kriterien- neben der oben genannten Überschreitung einer gewissen Umsatz- und Gewinnschwelle?
In einem Satz: Nachhaltigkeit des Unternehmenserfolges. Das ist eine Grundvoraussetzung, die der Spekulation auf einen großen Exit bei einem Startup doch sehr entgegensteht.
Sie sind Gesellschafter eines Startups oder mittelständischen Unternehmens und möchten die mögliche Eigenkapitalfinanzierung Ihres Unternehmens vertraulich diskutieren
Leistungen der in rebus
Private Equity Investoren, die eine „Buy and Hold“ Strategie verfolgen, reicht dieses Kriterium. Der Verkauf des Anteils muss nicht kurzfristig auf der Agenda stehen, und vielleicht auch nicht der Erwerb der Mehrheit. Das ist eine Investorenkategorie, auf die nur stabil operierende Mittelständler Zugriff haben.
Die meisten Private Equity Investoren verfolgen, ähnlich zu ihren Kollegen im Venture Capital Bereich, aber ebenso eine Exit-Strategie, die auch so aussehen kann, dass verschiedene Unternehmen in einer „Plattform“ zusammengefasst werden und dort verschiedene Wertschöpfungsstufen eines Prozesses (Beispiel: Produktion und Marktzugang/ Vertrieb) abbilden. Was diese „Plattform“ wertvoller macht, als die Summe ihrer Teile. Auch das ist ein Ansatz, den es so im Startup/ Venture Capital Bereich (noch) nicht gibt.
Was die Leistungen der in rebus corporate finance bei einer Eigenkapitalfinanzierung betrifft, so lassen sich diese wie folgt gliedern: